Große Teile von Immobilienbesitz dienen in unserem Wirtschaftssystem als Anlagevermögen und werden gehalten, um wirtschaftliche Gewinne damit zu erzielen. Dies hat zur Konsequenz, dass die Ausgestaltung dieser Immobilien immer einer Maximierung der ökonomischen Gewinnerzielung folgt. Diese Tendenz steht in Konkurrenz zur den eigentlichen, ursprünglichen Nutzungszielen von Immobilien und dem, was die Menschen wirklich brauchen. Wir Menschen brauchen Räume, in denen wir uns wohlfühlen können, in denen wir zuhause sein dürfen, die wir selbst nach unseren individuellen Bedürfnissen gestalten können und in denen wir gemeinschaftlich leben und arbeiten können.
Die Projektgruppe K27 wollte im Jahr 2019 ein größeres, innenstadtnahes Industriegelände in Osnabrück kaufen. Auf diesem Gelände sollte ein großer Kultur- und Handwerkshof entstehen und Raum für viele regionale Akteure aus den Bereichen Kunst, Kultur, Handwerk, Sport und Gemeinnützige Organisationen bieten. In Ihrer eigenen Hausgemeinschaft Klosterstraße 27 leben Teile der Projektgruppe bereits ein Modell des solidarischen Miteinanders durch eine Wohn- und Werk-Gemeinschaft.
Der Projektgruppe K27 war es gelungen ein größeres Netzwerk für die Umsetzung aufzubauen und mit Unterstützung einer Stiftung und durch die Gründung einer Genossenschaft genügend Gelder einzuwerben, um den Kauf zu finanzieren. Auch die Stadt Osnabrück war dem Projekt sehr positiv gegenüber eingestellt. Leider hat dann aber eine Investorengruppe den Zuschlag für die Verwertung des Geländes erhalten und das Projekt konnte nicht umgesetzt werden. Die Erfahrungen, die die Projektgruppe sammeln konnte, die große Unterstützung, die sie erhalten hat und auch der Ausblick auf die konkrete Machbarkeit eines solchen Projektes haben die Projektgruppe dazu veranlasst nach vorne zu schauen und die entwickelte Idee durch die Gründung einer Genossenschaft weiter zu verfolgen und in die Tat umzusetzen.